Verwelkte Blumen landen bei mir nicht auf dem Kompost, sondern kommen in mein kleines, gedrängtes Atelier im Keller, wo ich Dahlien, Disteln, Löwenzahn einwecke und mit Öl auf Leinwand nach meiner Art verewige. Meine Themen sind immer aus der Natur: Blühende, weisse Apfelbäume im April auf grüner Wiese, Gärten im Regen, winzige, lila Veilchen, die aus der Erde freundlich herausschauen und Buchen, wenn sie herrlich grün ausschlagen. Komisches Gestrüpp am Strassenrand, dessen Namen ich nicht kenne, Schnee in sonderbaren Formationen auf den Ästen, Weihnachten pulverweiss und golden glitzernd, satte rosa Kirschblüten im Frühjahr gegen den blauen Himmel und verwitterte graue alte Mauern mit Moos bewachsen und von Flechten übersät, gefallen mir. Einfache Buschwindröschen, gelber Löwenzahn oder Wollgras setze ich um, auch Usambaraveilchen, die mir früher schrecklich spiessig vorkamen, faszinieren mich so sehr, dass ich sie in verschiedenen Varianten male. Unbedeutendes, Vergessenes, nicht Beachtetes sind mir wichtig geworden.